„Das Fraeulein macht den Garten fein“ …Teil 1

Terrakotta wie aus einer vergessenen der Gartenecke

Eine neue Serie? Eine neue Rubrik? …Jaaaaa!

Das Fraeulein bastelt ja eigentlich in erster Linie für die Stube … und da könnte man denken, sie ist ein reines Zimmerpflänzchen. Aber das ist ja gar nicht wahr!
Tatsächlich liebt sie ihren Garten, auch wenn er noch nicht so ganz der verwunschene Brocante Garten ist, den das Fraeulein sich wünscht.

Aber genau das wird sich jetzt ändern, denn vor einigen Monaten bin ich auf die wunderbare Seite von „My Cottage Garden“ gestoßen … und dort habe ich mir eine ganze Menge Ideen für meine Gartenplanung und einiges Know How über verschiedene Pflanzen geholt.

Aber weil zu einem schönen Brocante Garten ja auch feine Deko gehört, habe ich einfach mal ein paar Projekte nach draußen verlegt … und heute geht es darum, fabrikneuen Terrakotta-Monstern ein verlebtes Aussehen a la „Aus Neu mach Alt“ zu verleihen.

Diese kleine Anleitung ist übrigens auch gleichzeitig ein Gastbeitrag für den Blog von Sarah Stiller (My Cottage Garden)

Ich denke wir sind uns einig … Plastiktöpfe sind praktisch, aber schön sind sie nicht. Bei Terrakotta schlägt mein Herz schon deutlich höher … und zwar so lange, bis ich im Baumarkt oder Garten-Center dann die fabrikneuen orangenen Monster in der Hand halte.

Im naturnahen Garten meiner Mutter gibt es eine Ecke mit wunderschönen Töpfen und Schalen, die schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben … in denen schon Generationen von Pflanzen angewachsen sind und gegossen wurden, die Moos angesetzt haben … in Erde standen … kurz: Töpfe und Schalen, die herzallerliebst alt und schäbig sind.

Die neuen Gartencenter Monster werden in zwanzig Jahren von ganz alleine möglicherweise ähnlich aussehen … das Potential dazu haben sie auf jeden Fall. Wem das zu lange ist, der kann aber recht erfolgreich selbst Hand anlegen … und das auf unterschiedliche Art und Weise.

Scheinbar „natürlich“ mit Farbe und Beton

In meinem Buch weise ich bei allen Alterungstechniken darauf hin, dass es gut ist, sich immer mal das Original – das echt gealterte – anzusehen.

Im Falle der Gartentöpfe meiner Mutter sind es Schmutz, Erde, Moos, Kalkspuren und Sedimentablagerungen, die den Töpfen ihren Charme verleihen.

Diese kann man wunderbar mit ein wenig dünner (verdünnter) Farbe und mit etwas Beton imitieren.

!! Tipp !!
Eine Kombi aus Beton und Gips sieht sehr natürlich aus. Allerdings wird der Gips nicht wirklich gut halten. Ein bisschen Regen, und die Pracht ist dahin. Aber etwas damit zu experimentieren schadet nicht.

Material

  • Terrakotta Töpfe und Schalen in beliebiger Größe
  • Zement
  • Sand
  • optional etwas Gips
  • weiße Farbe
    ich bevorzuge Milk Paint … sie ist herrlich natürlich und zieht etwas in das offenporige Tonmaterial ein … es kann aber auch mit wasserverdünnter Acrylfarbe, Kreidefarbe oder auch Dispersionsfarbe gearbeitet werden
  • optional ein wenig moosgrüne Farbe
  • optional etwas dunkle Farbe oder dunklen Wachs
  • Versiegelung (Wachs oder Tungöl)

Werkzeug

  • Schwamm
  • eine große Schüssel/Eimer mit Wasser
  • Pinsel
  • Schüssel und Rührer für Beton (und Gips)
  • bei der Arbeit mit Beton Haushaltshandschuhe
  • optional feines Schleifpapier

Du kannst erst mit der Farbe beginnen … oder mit Beton starten … das ist beides möglich. Ich starte erst mal mit ein bisschen Farbe.

Mische Dir eine weiße Farbe an, die in etwa die Konsistenz von Milch hat.

Damit kannst Du nun vorsichtig mit dem Schwamm unregelmäßige „Kalkwolken“ auf den Topf tupfen. Dabei würde ich in Inseln arbeiten oder eine Art Rand erzeugen … also nicht den ganzen Topf gleichmäßig betupfen. Auch kannst Du den Schwamm zwischendurch etwas befeuchten oder mit einem zweiten Schwammstück arbeiten, und damit etwas von der Farbe weiter verdünnen.

Es kann einen interessanten Effekt geben, den Topf bis zu einem Teil des Wolkenrandes eine Zeit in die Wasserschüssel zu halten. Das macht aber nur Sinn, wenn die Farbe noch ganz frisch und feucht ist. Dann löst sich ein kleiner Teil der Farbe und es entsteht ein natürlicher Rand.

Danach sollte die Farbe erstmal richtig gut trocknen, denn sonst würde sie beim nächsten Schritt vermutlich  wieder abgewaschen.

Bevor nämlich mit Gips oder Beton gearbeitet wird, empfiehlt es sich unbedingt, die Tontöpfe zu wässern. Dazu stellst Du sie vorsichtig in einen Eimer oder eine Schüssel mit Wasser. Dort sollten sie ca. eine Stunde bleiben. Das ist wichtig, weil sonst das trockene Terrakotta dem Beton sofort die Feuchtigkeit entzieht … dann trocknet es ohne Aushärtung und bröselt wieder vom Topf.

Während der Topf also wässert, Zement und Sand in etwa in einem Verhältnis 1 Teil Zement zu 4 Teilen Sand mischen und mit ca. ½ Teil Wasser zu einem Brei vermengen, der ein bisschen die Konsistenz von Grießbrei hat. Es soll nicht mehr krümelig sein … aber auch nicht flüssig.

Wenn Du zusätzlich etwas Gips anrührst, dann ist dabei eine ähnliche Konsistenz erstrebenswert.

Von beidem brauchst Du nur eine recht kleine Menge … wenn Du nicht gerade zwanzig Töpfe bearbeiten möchtest (was sich aber aufgrund von Aushärtungszeiten nicht unbedingt anbietet).

Mit dem Gips oder dem Zement – oder idealerweise mit partiell aufgetragen beiden Materialien – lassen sich nun kleine Sedimentablagerungen auf dem Kalkwolkenrand imitieren. Es sind wirklich nur kleine Bröckchen erforderlich und es sollte sehr zufällig und keinesfalls gleichmäßig aufgetragen werden. Ich habe bei den Beispielen ein bisschen mehr genommen, damit der Effekt auch gut zu erkennen ist … aber es gilt natürlich immer: richtig ist, was Dir gefällt.

Nun ist ein bisschen Geduld erforderlich, denn während Gips einfach nur trocknet, muss Beton aushärten. Das dauert etwas Zeit. Ich würde eine Weiterbearbeitung frühestens am nächsten – besser erst am übernächsten Tag planen.

!! Achtung !!
Übrigens ist es besser, wenn Beton nicht bei zu heißen Temperaturen und nicht in der Sonne aushärtet. Dann nämlich trocknet er und es kommt auch hier nicht zur richtigen Aushärtung … es bröselt dann.

Für das Imitieren von Zeitspuren gibt es keine festen Regeln … man kann, darf und muss einfach ein bisschen experimentieren.

So ist auch die Weiterbearbeitung eine reine Geschmackssache …

Du kannst noch etwas verdünnte Farbe auftupfen … und zwar dort, wo der Beton noch zu grau nach Beton aussieht … und da, wo der Terrakotta Topf noch zu sehr nach neuem Terrakotta Topf aussieht.

Dort kannst Du mit der dünnen weißen Farbe noch ein bisschen tupfen … Du kannst aber auch mit kleinen Fleckchen dunkler Farbe (nicht so sehr verdünnt) oder dunklem Wachs „Erdreste“ auftupfen. Und mit wieder sehr stark verdünnter grüner Farbe (Achtung!! Ein gelblicher Moosgrünton … nichts künstlich grün-blaues) lassen sich ganz leichte Moosspuren in die weißen Kalkwolken wischen.

Ich empfehle bei jedem Schritt ganz behutsam zu beginnen … lieber etwas nachtragen, als mit allzu großzügigem Tupfen das Kunstwerk zu versemmeln …

Falls das doch passiert … oder wenn das Ergebnis noch gar nicht überzeugen möchte, dann kann mit etwas Schleifpapier ebenfalls effektiv gearbeitet werden.

Du kannst das Ganze jetzt auf unterschiedliche Art versiegeln (matter Klarlack, farbloser Wachs, Tungöl) … oder den Topf nun der Witterung aussetzen. Damit wird er vermutlich nach einiger Zeit völlig anders aussehen … ein neuer Terrakotta Topf wird es aber im Leben nicht mehr.

Töpfe mit Motiv

Nicht ganz so natürlich sind die eher vollflächig gestrichenen oder getupften Töpfe, die anschließen noch ein Motiv bekommen. In den Cottage Garden und zu Brocante passen sie aber trotzdem ganz wunderbar!

Material

  • Terrakotta Töpfe und Schalen in beliebiger Größe
  • altweiße Farbe
    ich bevorzuge auch hier Milk Paint … es kann aber auch mit Wasser verdünnter Acrylfarbe, Kreidefarbe oder auch Dispersionsfarbe gearbeitet werden
  • dunkle Farbe oder dunkler Wachs
  • ODER ein Motiv für Fototransfer/Potch und Fototransferkleber und Versiegelung

Werkzeug

  • Schwamm
  • Pinsel
  • Schablone
  • optional feines Schleifpapier

Diesmal wird der gesamte Topf mehr oder weniger mit verdünnter Farbe gestrichen. Er sollte schon überwiegend weiß sein, allerdings nicht „angepinselt“ aussehen. Ich arbeite auch hier mit Schwämmen und trage es wolkig auf, nehme aber deutlich mehr Farbe. Außerdem tupfe ich  gerne in mehrfachen Arbeitsschritten – und eventuell sogar mit verschiedenen Weißtönen.

Wenn der Topf gut grundiert ist, kann an kleinen Stellen auch nochmal das Schleifpapier zum Einsatz kommen … wenn man das mag.

Als Zier wird nun ein Motiv mittels Schablone aufgetragen, oder ein Wunschmotiv wird auf den Topf gepotcht. Wem die Technik des Potchens vertraut ist, der kann natürlich direkt loslegen. Wer dazu eine Anleitung möchte, findet diese in sehr ausführlicher Form in meinem Buch. In meinem nächsten Gastbeitrag werde ich aber auch eine Kurzanleitung geben …

Die Schablone muss natürlich zur Topfgröße passen …
Sie wird auf den Topf gelegt, und mit Schwamm oder mit einem Wachspinsel wird nun die dunkle Farbe/der dunkle Wachs aufgetupft. Hierbei ist ganz besonders wichtig, das kaum Farbe an dem Pinsel oder Schwamm haftet … also fast trocken gearbeitet wird.

Das erreicht man, in dem man den Pinsel oder Schwamm erst mal auf Pappe abstupft, bis er nur noch wenig abfärbt. Zum einen sieht es natürlich aus, wenn das dunkle Motiv nicht plan deckend aufgetragen wird. Zum anderen verhindert man so, dass möglicherweise zu viel oder zu feuchte Farbe unter den Schablonenrand fließt.

Das Motiv nun gut trocknen lassen und bei Bedarf nochmal ein wenig das Schleifpapier zum Einsatz bringen.

Anschließend gibt es noch die Frage … möchtest Du das Kunstwerk schützen? Dann kannst Du es mit einem matten Lack überziehen (wenn Du dunkle Farbe gewählt hast) … oder mit farblosem Wachs versiegeln (falls Du für das Motiv dunkles Wachs gewählt hattest).

Oder Du überlässt es ebenfalls einfach der Witterung.

Denn eines ist ziemlich sicher, wenn Du nicht mit einer ganz dicken oder extrem witterungsbeständigen Versiegelung arbeitest, wird es irgendwann ganz bestimmt verwittern. Aber eigentlich ist ja genau das der Plan 😉

Und dann gibt es noch die Möglichkeit der natürlichen Bemoosung …
(hier bin ich selbst noch in der Experimentierphase … ich reiche diese Technik – sofern sie mich überzeugt – später gerne nach).

Verwendete Materialien:
Für alle Töpfe habe ich mit Coucou Couleur Milk Paint „Leinen“ grundiert.
Die beiden verkrusteten Töpfe wurden mit Beton aus gängigem Baumarkt-Zement und feinem Sand und zusätzlich mit etwas Gips betupft. Danach noch etwas von der Milk Paint und mit Tungöl fixiert.
Das Motiv auf dem dritten Topf wurde mit einer Schablone und Antikwachs von Miss Mustard Seed Milk Paint verziert und mit Bienenwachs – ebenfalls von Miss Mustard Seed Milk Paint – fixiert.

Besuch im Cottage 31 … dem wahrhaften Shabby-Himmel … und Brocante Märchenwald … bei der wunderbaren Brigitte Godau

Ihr kennt diese Kategorie ja vielleicht schon … ich mache rechtlich genommen hier nun Werbung … aber das mache ich unbeauftragt und unbezahlt … und ihr werdet bestimmt vor allem Freude daran haben 😉

Am vergangenen Dienstag war es endlich so weit. Nachdem wir jetzt wochen- oder monatelang darüber gesprochen hatten, machte ich mich endlich auf den Weg nach Stuhr (kurz vor den Toren Bremens), um Brigitte Godau in ihrem „Cottage 31“ zu besuchen.

Unterwegs, bei ziemlich typischem Oktoberwetter, fragte ich mich kurz, wie ich denn auf die Idee gekommen war, für einen (von mir vermutet) kleinen Shabby-Laden, 250 km hin und 250 km zurück zu fahren. Doch mich hatten die wunderschönen Fotos, die Brigitte regelmäßig dienstags in der Gruppe „Cottage 31“ teilt, sehr neugierig gemacht. Also … ich war auf dem Weg …

Alles … aber kein kleiner Shabby Laden …

Als mein Navi mich anwies, nur noch einmal links abzubiegen, erspähte ich den liebevollen Hinweis darauf, dass ich auch ganz sicher am richtigen Ort angekommen war.

Voller Entzückung sah ich das Schild und eine Kommode nebst Vitrine, welche den Besuchern zum einen deutlich machen, dass es hier zum Cottage 31 geht, zum anderen stellte es für mich ganz deutlich klar, dass hier eben nicht nur ein kleiner Shabby-Laden auf mich wartet. Ich vermutete richtig, wenn man seine Einfahrt so hübsch inszeniert, dann ist dieses Empfang-Ensemble der Wegweiser zu einem Brocante- und Shabby-Traum-Refugium.

Was ich in den nächsten Stunden erlebt habe, lässt sich selbst von mir nur ganz schwer in Worte fassen … deshalb ist es gut, dass ich viele Fotos gemacht habe, die zeigen, was ich einfach nicht ausreichend beschreiben kann.

Allerdings kann ich jedem empfehlen, sich das Cottage 31 selbst einmal anzusehen … und ich kann nur sagen, ich bin immer noch total inspiriert, verliere mich in den vielen Fotos und bin vor allem sehr dankbar und glücklich, dass ich diesen so liebevollen und wunderschönen Ort und vor allem die liebe Brigitte gefunden habe.

Die kühnsten Träume übertroffen …

Schon der Anblick des Hauses ließ mein Herz höher schlagen … die Türen und die Treppe und die wie zufällig aufgestellten Dinge des schönen Lebens … das alles passte für mich so stimmig, dass ich sehr vorfreudig gespannt war, was sich hinter Tür und Tor wohl zeigen mochte.

Nach einer sehr herzlichen Begrüßung hatte ich das große Glück, dass Brigitte mich erst einmal zu einem Tee in den privaten Bereich des Hauses einlud.

Ich folgte ihr … aber nur sehr langsam und staunend. Ich habe schon viele Fotos aus schönen Häusern und Wohnungen gesehen, habe schon einige sehr liebevoll eingerichtete Menschen besucht. Aber noch nie habe ich so ein bezauberndes Heim erlebt. Erleben … ist da genau das richtige Wort. Mit einer grenzenlosen Liebe zum Detail und als Resultat jahrzehntelanger Sammelleidenschaft, haben Brigitte und ihr Mann etwas erschaffen, was für mich der Inbegriff eines Wohntraumes ist. Und auch wenn ich mehrmals mit und ohne Kamera durch die Räume geschwebt bin, so ist mir völlig klar, dass ich nur einen Bruchteil der dort beheimateten Schätze überhaupt gesehen habe.

Und alles ist bewohnt, belebt und unglaublich gemütlich!

Dass es davon hier noch keine Fotos gibt, hat einen guten Grund. Die liebe Brigitte wird mit ihrem Traum-Zuhause in meinem nächsten Buch zu bewundern sein … bleibt ein bisschen neugierig … es lohnt sich sehr, und ich freue mich schon ganz unglaublich auf meinen nächsten Besuch.

Tatsächlich verplauderten wir uns fast bei einem sehr guten Tee und einem (ich korrigiere … zwei) Stückchen leckeren Kuchen.

Cottage 31 … ein Garten … ein Park … ein Brocante-Märchenwald

Es hätte mir auch gefallen, einfach dort in der gemütlichen offenen Küche sitzen zu bleiben, Geschichten zu hören und zu erzählen.

Aber ich hatte mir ja auch vorgenommen, das Cottage zu besichtigen … wollte einige Fotos machen … und ich war neugierig.

Der Eingang zum Cottage ist bereits ein Phänomen!

Durch eine Einfahrt, die liebevoll viele, viele Schätze beherbergt, flaniert man vorbei an überdachten Austellungseckchen mit Möbeln und Geschirr, findet Gartendeko, Tischchen, Töpfchen und Pflanzen … man lustwandelt durch einen Märchenwald aus Brocante-Träumen

Ich habe gar nicht gefragt, ob die Dinge auch käuflich zu erwerben sind, oder ob es sich um reine Ausstellungsstücke handelt, aber eines sind sie auf alle Fälle … traumhaft schön anzusehen!

Zu dem Zeitpunkt war ich schon nahe an der Reizüberflutung und nicht mehr zu vielen klaren Gedanken fähig … doch jetzt stand ich vor dem eigentlichen Cottage 31 … einem ganz bezaubernden Holzhaus, welches der Hausherr selbst gebaut hat.

Es ist von außen ebenso liebevoll und wunderschön dekoriert, wie alles, was ich bisher hier gesehen habe.

Innen erwartete mich ein heimeliges Licht und eine wunderbare Wärme, denn das Cottage wird mit einem Pelletofen beheizt. Und es ist ein Raum voller Glück … in Form von alten Spitzen, wunderschönen Schränken, Karten, Schälchen, Bildern, Rahmen … Kerzen … Lichtern … Dosen, Geschirr, Büchern … und all den vielen bezaubernden Dingen, die Brigitte jede Woche dienstags in der Facebook-Gruppe „Cottage 31“ www.facebook.com/groups/1333863450153582 zeigt.


Ein Wimmelbild aus Shabbyträumen … teils richtig alt … teils alt gestylt. Alles wunderschön dekoriert und liebevoll in Szene gesetzt.

Am Cottage vorbei führt ein überdachter Weg zur Rückseite des zauberhaften Häuschens … und natürlich ist auch dieser „Durchgang“ wunderhübsch dekoriert, hat ein Fenster und ist einfach liebevoll verwunschen und unglaublich schön …

Die Rückseite vom Cottage ist ein Traum … hell, überdacht, wundervoll eingerichtet … hier fehlen mir jetzt wirklich die Worte!

Aber tatsächlich muss man das einfach mal wahrhaftig gesehen haben …

Angrenzend befindet sich noch mehr Garten oder eher ein kleiner Park … und jedes Eckchen hat eine Laterne, einen kleinen dekorierten Tisch oder sonst etwas Hübsches zu entdecken. Gießkannen, Steine, Figuren … viel verwunschenes Grün … es ist ein Traum … anders kann ich das nicht sagen!

Und wenn ich ehrlich bin, für diesen Park … meinen ganz persönlichen Märchenwald, könntest Du, liebe Brigitte, eigentlich Eintritt nehmen!

Und wenn dann noch die Chemie stimmt …

Ich bin im Verlauf des Nachmittages noch ein paar Mal die verschiedenen Wege gelaufen, ins Cottage gegangen und wieder heraus … ich habe gestaunt, fotografiert und geträumt. Natürlich habe ich auch ein bisschen eingekauft, aber die kostbarsten Dinge sind die wunderbaren Eindrücke und der herzliche und unglaublich stimmige Plausch mit Brigitte. Nach wenigen Minuten hatte ich das Gefühl, sie seit Jahren zu kennen.

Es war ein Tag voller Glück und Inspiration, kurzweilig und so angefüllt mit guten Gesprächen und tollen Eindrücken, ganz viel Herzlichkeit … und so ist die Zeit leider wie im Fluge vergangen … irgendwann musste ich mich dann auch wieder auf den Heimweg machen. (Hätten meine Kätzchen nicht zu Hause auf mich gewartet, säße ich vermutlich immer noch in Deiner Küche …)

Aber natürlich komme ich ganz bald wieder … zur Buch-Recherche natürlich.

Aber auch zum „Lichterglanz und Winterzauber“, eine besondere Ausstellung, die im parkähnlichen Garten rund um das Cottage 31 am 7. + 8. November stattfinden wird.

Ich kann nur jedem ans Herz legen, diesen wundervollen Shabby-Märchenwald mal selbst zu besuchen. Auch eine Anfahrt von mehreren Stunden (vielleicht als Wochenend-Trip mit einem Besuch in Bremen?) lohnt sich unbedingt.

COTTAGE 31
Brigitte Godau
Moordeicher Landstr. 31
28816 Stuhr
Mi – Fr 11.00 bis 18.00 Uhr
0176 447 175 65

P.S.: Ach ja … mein Buch „Aus Neu mach Alt“ und der Kalender „Aus Liebe zu Shabby & Brocante 2021“ ist ab sofort bei Brigitte im Cottage erhältlich 😊
Und natürlich bei mir … und als praktisches Taschenbuch auch hier

Einfache Anleitung für ein praktisches Garten Tablett … ohne Kippeln

Der ein oder andere hat ja im Moment vielleicht ein bisschen mehr Zeit als üblich … und möglicherweise habt ihr Spaß daran, euch für den Sommer ein praktisches Garten Tablett zu bauen, bei dem Gläser und Becher nicht so bruchgefährdet sind … hier ist die versprochene Anleitung dazu …

Du brauchst folgendes Material:

  • 1 Sperrholzplatte (Stärke 10 mm)
    meist erhältlich in dem Maß 1200 x 600 mm
  • Kreuzschlitz Schrauben 2×16 mm
  • Farbe, Wachs und Verziehung Farbe nach Geschmack
    (z.B. Ornamente oder Fototransfer)
  • evtl. 2 Griffe

Zuschnitt Sperrholz:

  • (A) 600 x 300 mm = Boden 1x
  • (B) 600 x 130 mm = Seiten lang 2x
  • (C) 320 x 130 mm = Seiten kurz 2x
    (evtl. Ausgeformt siehe Foto)
  • (D) 300 x 120 mm = Teilung 1x
  • (E) 290 x 100 mm = Teilung 2x
  • (F) 190 x 100 mm = Gläserunterteilung 2x

Falls Du gerne ausgeformte Seitenteile verwenden möchtest, bereite diese entsprechend vor …

Zeichnen Dir am besten die Aufteilung auf dem Boden oben und unten vor … das erleichtert später das Positionieren der Böden und der Schrauben

Befestige ein Seitenteil lang (B) mit einigen Schrauben am Boden. (evtl. kann ein Fixieren mit ein paar Tropfen Heißkleber sehr hilfreich sein)

Jetzt legst Du die Seitenteile kurz (C) so auf, dass Du sie am Boden und am bereits befestigten Teil (B) verschrauben kannst.

Vorne stehen diese beiden Teile nun je 10 mm über, weil dort zum Schluss das andere lange Seitenteil verschraubt wird.

Nun teilst Du das Tablett mit der Teilung (D) und schraubst dieses Brett an Boden und dem langen Seitenteile fest.

Als nächstes werden die beiden Unterteilungen ebenfalls in das 290 mm-Feld geschraubt.

! Tipp !
Um flexibler zu bleiben, habe ich die Gläserunterteilung zum Herausnehmen gemacht. Dazu werden mittig kleine 50 mm lange Stege aus einem Brett (E) und beiden Gläserunterteilungen (F) herausgesägt. Wer dies nicht möchte, benötigt stattdessen 4x Gläserunterteulung à 90×100 mm, die dann ebenfalls verschraubt werden muss.

Wenn alle Unterteilungen richtig platziert und gut festgeschraubt sind …

… wird das zweite Seitenteil lang (A) vorne vor das Tablett gesetzt und mit dem Boden und den beiden kurzen Seitenteilen verschraubt.

Wenn Du keine ausgeformten Seitenteile mit Griffmulde verwenden möchtest, sollten natürlich noch Griffe angebracht werden.

Du kannst das Tablett jetzt anmalen, dekorieren und gestalten … ich habe es allerdings nur ganz einfach mit cremeweißer Kreidefarbe angemalt und anschließend ein wenig rustikal gewachst.

Vielleicht hilft das ein bisschen gegen Langeweile und Hausarrest-Blues … oder es macht vielleicht einfach ein wenig Freude, sich auf den Sommer im Garten oder auf dem Balkon vorzubereiten.

Übrigens ist es auch ganz praktisch, wenn man sein Home Office Equipment mit in den Garten nehmen möchte 😉

So oder so …

Anleitung für ein hübsches Osterbild … weil nach Weihnachten ja irgendwie vor Ostern ist

Vor einigen Jahren habe ich ein paar Anleitungen für ein DIY Magazin entwickelt.

Und auch wenn ich diese Anleitung bereits auf HeimatWeiss (mein vorheriger Blog) gepostet habe … ich finde es einfach ziemlich niedlich … und schnell gemacht … und deshalb kommt es jetzt auch hier nochmal auf die Seite …

Du brauchst folgendes Material
(bei einer Leistenlänge von 100 cm/1000 mm):

  • 1 Rechteckleiste 20 x 10 mm (Leiste A)
  • 2 Rechteckleisten 40 x 5 mm (Leiste B)
  • 1 Quadratleiste 10 x 10 mm (Leiste C)
  • 12 Schrauben 1 x13
  • 1 Vorlage, Foto oder Osterpostkarte passen zum Rahmen
    (und spiegelverkehrt falls sie gepotchet werden soll)
  • 1 kleines Nest oder ein kleiner Kranz
  • Deko- bzw. Wachteleier
  • (Kreide)farbe
  • Draht
Zuschnitt der Leisten:
  • Leiste A (20 x x10 mm): 2 Stücke à 200 mm und 2 Stücke à 120 mm für den Rahmen
  • Leiste B (40 x 5 mm): 6 Stücke à 330 mm (die Leisten also jeweils in drei gleiche Teile zersägen)
  • Leiste C (10 x 10 mm): 2 Stücke à 250 mm
Und dann geht es los …

Schritt 1
Säge die Leisten A, B und C auf die entsprechenden Zuschnitt-Maße und schleife die Sägekanten glatt.

Schritt 2
Dann beginnst Du am besten mit dem kleinen Rahmen, also mit den Leisten A … die Du mit der Heißklebepistole oder besser noch mit Leim zu einem Rahmen zusammensetzt.

Schritt 3
Die Leisten B legst Du so nebeneinander, dass jeweils ein kleiner Spalt entsteht. Insgesamt sollte es eine Breite von gut 25 cm ergeben.

Schritt 4
Nun legst Du oben und unten die Quadratleiste C auf und fixieren Sie diese mit Leim (oder mit der Heißklebepistole).

Schritt 5
Zum besseren Halt – und weil es ganz niedlich aussieht -werden die Leisten von der Vorderseite aus mit jeweils zwei Mini-Schrauben zusätzlich befestigt.

Schritt 6
Unterlage und Rahmen kannst Du nun nach Geschmack anmalen. Danach wird an der gewünschten Stelle das Foto oder die Postkarte befestigt, oder ein Motiv aufgepotcht.
In meinem Beispiel war es Kreidefarbe, die ich teilweise wieder abgenommen habe und ein aufgepotchtes Osterbild.

Schritt 7
Als nächstes leimst oder (heiß)klebst Du den Rahmen über das Motiv und befestigst und das Nest oder den Kranz und die Dekoeier mit ein wenig Heißkleber.

Schritt 8
Falls das Bild zum Aufhängen gedacht ist, ziehst Du einfach etwas Blumendraht zwischen den Brettern hindurch und umwickelst damit die beiden Enden der Querleiste.

TIPPS:
Nr. 1
Ich verwende gerne gebrauchten Draht (zum Beispiel von ausgedienten Adventskränzen)
Nr. 2
Auch wenn ich das ganze hier als Osterbild anpreise … mit einem Gläschen mit Sand und ein paar Muscheln wird es auch ein tolles Sommerbild … mit Tannenzweigen und kleinen Weihnachtskugeln ein 1a-Weihnachtsbild … sei kreativ!

Und jetzt wünsche ich Dir

Das Fräulein und das Geheimnis der Umlaute

Wenn man oder besser frau sich überwiegend mit Brocante und Shabby befasst, dann zwängt sich das hübsche alte Wort „Fräulein“ geradezu auf. Und das sogar dann, wenn man so wie ich, vom Fräulein mindestens genauso weit weg ist, wie von der Epoche, aus der die meisten meiner Möbel stammen.

Um nun die etwas sonderbar anmutende Schreibweise meines Logos zu erklären, ist ein Ausflug in die Zeit der der alten Schriften ratsam … und zwar dorthin, wo die Umlaute geboren wurden.

Bevor es unsere Umlaute gab, hätte man das Fräulein ganz einfach Fraeulein geschrieben.

Aber bereits in der Fraktur setze man das „e“ über das „a“ (oder „o“ oder „u“).

Im Kurrent und der altdeutschen Schrift machte man das ganz genau so, nur sah das „e“ ein kleines bisschen anders aus.

Aus diesem kurrent- oder altdeutschen „e“ wurden alsbald kleine Striche und am Ende einfach zwei Punkte.

Um nun ein wenig an die Entstehung der eigentümlichen Umlaute zu erinnern (und ich gebe zu, um einen Bezug zu meiner umlaut-freien Domain herzustellen) habe ich mich für ein kleines „e“ neben dem „a“ entschieden …

Dass „Brocante“ übersetzt in etwa Flohmarkt oder Trödel heißt und eigentlich ein etwas eleganterer Name für den Shabby Stil ist, war vermutlich vielen bereits bekannt … mir gefällt darüber hinaus auch, dass es eine kleine Brücke zum alt-französischen schlägt … außerdem klingt „Fraeulein Brocante“ einfach ‚très chic‘ im Gegensatz zu „Fraeulein Shabby“

Und die im Logo verwendete Schrift ist eine Hommage an den von mir so sehr verehrten Jugendstil …